Teeproduktion in Sri Lanka – Besuch der Uva Halpewatte Tea Factory

Sri Lanka gehört zu den fünf größten Teeproduzenten und -exporteuren weltweit und stellt vor allem Schwarztees her. Von hier her stammt der berühmte Ceylon Tea. Der Name des Tees stammt vom früheren Namen der Insel, sie hieß bis 1972 Ceylon und wurde in Sri Lanka umbenannt als der Inselstaat zur Repiblik wurde (Demokratische Sozialistische Republik). Auf den heutigen Teeplantagen wurde früher Kaffee angebaut, die Pflanzen jedoch infolge eines Schädlingsbefalls fast vollständig vernichtet. Die besten Tees werden in Sri Lanka vor allem in den höher gelegenen Regionen in über 1.200 Metern angebaut, die gleichzeitig eine hohe Luftfeuchtigkeit und genügend Niederschlag bieten. Die größten Teeanbaugebiete befinden sich im Zentrum der Insel – Uva, Dimbula und Nuwara Eliya. 

Wenn man in Sri Lanka ist, sollte man auf keinen Fall verpassen eine Tour in einer der Teefabriken mitzumachen. Wir waren in Ella unterwegs, im Teeanbaugebiet Uva, und nur etwa 5 km vom Zentrum der Stadt entfernt liegt idyllisch auf einem kleinen Hügel die Tea Factory Uva Halpewatte, eine der größten Teefabriken Sri Lankas. Es werden Touren je nach Nachfrage für 450 Rs pro Person durchgeführt. Am besten ist es man kommt morgens, da dann garantiert produziert wird. Wir waren nachmittags dort, die Produktionsschicht war jedoch schon beendet, da im November nicht die Haupterntezeit für Tee ist und somit weniger produziert wird. Das macht jedoch gar nichts, denn die 1,5 stündige Tour mit anschließendem Tea Tasting lohnt sich auch so, alles wird umfangreich erklärt. Es soll ungefähr 850 größere und kleinere Teefabriken auf der Insel geben, erklärt uns der Tourguide.

Teefabrik Uva Halpewatte in Ella

Dass die Herstelllung grünen Tees nur eines Produktionsschritts weniger bedarf, nämlich dem der Fermentierung, als die zur Herstellung von Schwarztee war mir neu. Auch weißer Tee wird aus aus derselben Teepflanze (Camellia Sinensis) hergestellt. Der Unterschied bei weißem Tee besteht darin, dass hierfür nur die weißen Spitzen der Teeblattzweige verwendet werden, auch „Silver Needles“ genannt. Der hochwertigste, weil am intensivsten im Geschmack, und gleichzeitig teuerste Schwarztee enthält neben den Blättern ebenfalls die weißen Spitzen.

Getrocknetes Teeblatt (rechts) und Teeblätter nach dem Rollprozess (links)
Oben der qualitativ hochwertige Tee, hergestellt aus den Blättern der Teepflanze, unten Tee hergestellt aus den Stielen.

Tee in der Tea Factory Uva Halpewatte wird in 4 verschiedenen Sorten produziert: PEKOE, FBOP, BOPSP und FFSP. Die Namen sind Abkürzungen infolge des Produktionsprozesses und können je nach Produktionsgebiet variieren. PEKOE ist ein sehr „leichter“, nicht zu intensiv schmeckender Tee, sehr hell in seiner Färbung. FBOP (Flowery Broken Open Pokoe) ist etwas intensiver und dunkler in der Färbung, dann folgt BOPSP (Broken Open Pokoe special) und schließlich FFSP (Flowery Broken Orange Pekoe Fannings Special) der am intensivsten schmeckt und eine starke braune bzw. kupferrote Färbung aufweist. Letzterer war mir persönlich zu bitter, für mich war der Tee Nr. 2 am angenehmsten im Geschmack. Die Bezeichnung wird ebenfalls auf den Teepackungen angegeben.

Für den herkömmlichen Tee wie er in Teebeuteln angeboten wird, wird Tee niedrigerer Qualität verwendet, pulvrig in der Konsistenz. Dieser Tee stammt aus den Stielen der Teezweige nicht aus den Blättern und wird beim Rollprozess zu sehr feinem Material zerkleinert. Ein kleiner, wichtiger und sehr interessanter Unterschied, auf den ich in Zukunft beim Teekauf achten werde. Die unterschiedlichen Aromen werden nicht in der Teefabrik selbst hinzugegeben. Die Tees aus der Uva Halpewatte Teefabrik werden an Zwischenhändler verkauft, die in den Tee weiterverarbeiten und schließlich dem Verbraucher zum Kauf anbieten. In der Teefabrik selbst kann man in einem kleinen Shop den produzierten Tee kaufen.

 

 

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