TDP Circuit Trek Tag 7: Francés, über Vallé Francés bis Torres Central (22,8 km, 9 h)

Der letzte Tag des Circuit Treks in Torres del Paine steht bevor…und Aufstehen um 5 Uhr morgens. Was für eine Qual, aber notwendig, wenn man sich das Vallé Francés mit Mirador Britanico UND den Trek bis Torres Central an einem Tag vorgenommen hat…23 km.

Es ist noch stockfinster, die Zelte sind klamm, aber nicht patschnass wie noch zwei Tage zuvor in Camp El Paso. Wir packen alles zusammen, stellen unsere Rucksäcke im sanitären Bereich unter, ein paar Nüsse in die Tasche und laufen los. Mit Stirnlampe geht es auf dem schmalen Pfad, über Pfützen und wackelige Steine hinweg zunächst für 2 km zurück zum Camp Italiano, wo wir die Amerikaner und Kanadier abholen – „kiss and ride“ wie es im amerikanischen so schön heißt und bedeutet, dass wir sie einfach nur abholen und nicht warten, sondern weitergehen, auch wenn sie noch nicht fertig sind. In Amerika sagt man das wohl, wenn man seine Kinder zur Schule bringt, ihnen noch einen Kuss auf die Wange drückt bevor sie aussteigen und dann weiterfährt, weil man vor den meisten Schulen nicht länger parken darf. Für uns war das am vorherigen Tag der Lacher schlechthin.

Wir erreichen das Camp punkt 7 Uhr (Michael und Jordan sind die besseren Deutschen und immer pünktlich, ich wäre wohl zu spät gewesen), wie verabredet, doch die Herrschaften sind noch nicht fertig. Wir warten noch 15 Minuten und gehen dann allein weiter…sie holen uns später am Berg wieder ein.

Absolut rechtzeitig erreichen wir die Baumgrenze, kommen aus dem Wald heraus und erleben ein kleines Naturschauspiel – die Sonne ist noch nicht aufgegangen, doch sie zaubert schon die ersten roten Farben auf die schneebedeckten Berge im Vallé Francés…das Ganze dauert nur 5 Minuten. Traumhaft schön, und so still. Magie liegt in der Luft.

Wunderschönes Vallé Francés frühmorgens gegen 8 Uhr.

Wir laufen anschließend nur noch bis zum Viewpoint des Vallés weiter, weil die Sicht immer schlechter wird und wir nicht erwarten, dass es weiter oberhalb bei diesem Nebel mehr zu sehen gibt…außerdem geht es Michael nicht gut. Wir genießen einfach diesen Anblick, hören dem Gletscher zu, dessen Eis in kleinen Stücken herunterbricht, machen Fotos und gehen dann zurück. Mirador Britanico muss bis zum nächsten Mal warten.

Der kleine Gletscher macht gehörig Krach.
Ein Sprungbild 😀
Am Mirador de Vallé Francés
Ein Foto vom Foto 😀

Zurück im Camp Francés gibt es erst einmal ein richtiges und ausgiebiges Frühstück – Porridge. Die Jungs laufen schon mal ohne mich los, wir verabreden uns für Sonnenaufgang am Camp Chileno, denn kommende Nacht verbringen wir in unterschiedlichen Camps. Derweil verquatsche ich die Zeit mit einem deutschen Pärchen aus Stuttgart und mache mich erst gegen 11 Uhr wieder auf den Weg. Das Wetter ist herrlich. Der Weg gleicht einer Hauptverkehrsstraße, mir kommen ziemlich viele Leute entgegen oder ich lasse sie überholen…ich hab’s nicht eilig.

Lago Nordenskjöld

Der Weg ist am Lago Nordenskjöld etwas irreführend – als er direkt am Steinstrand entlanggeht, führen außerdem viele weitere kleine Pfade ins Unterholz und schließlich ins Nichts, es gibt keine richtige Markierung…umkehren heißt es, wie ärgerlich mit großem Rucksack. Eine Gruppe Australier mit lauter Musik ist immer irgendwie in der Nähe…nichts war’s mit Ruhe.

Der See begleitet mich fast den gesamten Tag lang und bietet bei unterschiedlicher Bewölkung viele verschiedene Ansichten – ein Fotoparadies.

Der Weg zieht sich und jetzt macht sich der morgendliche Hike zum Vallé Francés bemerkbar, ich bin müde, alles tut weh, ich suche immer wieder nach einem geeigneten Ort zum Ausruhen. 

Snackpause mit schöner Aussicht

Grüne Papageien, die vom umgebenden Baum kaum zu unterscheiden sind.

Blick zurück auf das Torresmassiv.

Schon von Weitem sieht man die ersten Häuser der Unterbringungen in Torres Central. Ich will da eigentlich gar nicht hin…zu viele Menschen. Der Weg zieht sich schtinbar ins Unendliche. Ich schleife mich mehr oder weniger die letzten Meter zur Camp-Rezeption und bin ein bisschen demotiviert angesichts der Menschenmassen, die meisten davon sind gerade erst angekommen. Da eine Reservierung für einen Sitio Suelo im Voraus nicht mehr möglich war, hatte ich eines der bereits aufgebauten Zelte reserviert, inklusive Schlafsack und Matratze für 40 USD…eigentlich zu viel, doch da ich viel zu müde bin und mein Magen kurz davor ist zu resignieren, bin ich dankbar dafür. Ich falle nur noch ins Zelt, schaffe es gerade noch so den Schlafsack zu öffnen und über mich zu legen, kein Essen, kein Zähneputzen…ich schlafe sofort ein, gegen 17 Uhr.

Daten allgemein

Start Camp Francés 6.30 Uhr
Ankunft Camp Italiano 7 Uhr bis 7.15 Uhr
Mirador Vallé Francés 8.15 Uhr
Ankunft Camp Francés 9.45 Uhr bis 11 Uhr
Camp Torres Central 17 Uhr

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