TDP Circuit Trek Tag 3: Dickson bis Los Perros (11 km, 5 h)

Daten allgemein:

Start Camp Dickson 10.15 Uhr
Ankunft Camp Los Perros 15.15 Uhr
Distanz: 11 km
Kosten Camp Los Perros: 5.000 CLP

Was ein schöner Morgen…Sonnenschein, warmer Wind, satte Farben und ein Regenbogen. Wer denkt sich dabei schon, dass zwei Stunden spätet der Wanderweg zum Schlammpfad wird.

Es hat die ganze Nacht über leicht geregnet und am Fußende ist der Schlafsack nass geworden, weil ich bei meiner Größe die gesamte Länge des Zeltes einnehme und an die Zeltwand stoße , ansonsten hatte jedoch alles dicht gegalten und der Regen mich in den Schlaf gesungen^^

Morgens 7.30 Uhr heißt es aufstehen, aber ganz gemütlich…es regnet noch leicht und jeder lässt es ruhig angehen, es gibt keinen Grund zur Eile, nur 5 h bis Camp Los Perros. Zum Frühstück gibt es Müsli in Trockenmilchpulver, mit Wasser aufgegossen. Wenig später zaubert die Sonne einen wunderschönen Regenbogen. Herrlich.

Vom gestrigen Sturz stecken noch winzig kleine Stachel in meiner linken Hand, shit, deshalb schmerzte es die ganze Zeit über – mit einer Nadel und Pinzette operiere ich die einzelnen Stachel langsam heraus. Danach tut’s nicht mehr weh.

Camp Dickson am Morgen
Mein Zelt trocknet in der morgendlichen Sonne…damit es nicht fortweht, ist es mit Steinen beschwert.

Einige Wanderer sind bereits gestartet, Jordan will jedoch unbedingt noch ein paar Klimmzüge mit Rucksack machen – verrückter Typ. Wir sind alle beeindruckt. Dabei wird er noch seine gesamte Kraft für den anstehenden Trek benötigen…das weiß er nur noch nicht…niemand konnte das ahnen.

Letzte Aufwärmübungen bevor es auf den Trek geht…Jordan ist ein echtes Kraftpaket 😀
Und dann geht es los zum dritten Hike durch den Wald bis zum Camp Los Perros

Kaum laufen wir los und haben die ersten Bäume des Waldes erreicht, beginnt es zu regnen. Ich denke mir noch, dass es gut ist im schützenden Wald zu sein, doch bald schützt auch das beste Blätterwerk nicht mehr vor dem vom Himmel herabfallenden Wasser. Mein Regenponcho ist ziemlich umständlich und nicht groß genug für mich und meinen Rucksack, letzterer wird dann halt nass. Deshalb ist es ratsam alles, wirklich alles im Rucksack in Mülltüten oder ähnlich wasserdichtem Material zu verpacken. Bis auf meinen Schlafsack war es das auch alles.

Wir kommen auf diesem Abschnitt des Weges kaum aus dem Wald heraus und haben nur ganz wenige Aussichtspunkte.

Trübe Aussichten…es regnet fast ohne Unterlass.

Der Weg ist schnell vom Regen aufgeweicht und verwandelt sich zur Schlamm- und Pfützenlandschaft. Spätestens jetzt ist uns klar, warum man für 11 km 5 Stunden benötigt. Es ist anstrengend über Steine zu balancieren, um nicht im Schlamm zu versinken oder die Schuhe zu durchnässen…aber die Schuhe werden am Ende des Tages komplett nass sein, außen wie innen, und schlammig, ebenso die Klamotten. Es geht bergauf und bergab, unter und über umgestürzte Baumstämme hindurch und hinweg, durch enges Buschwerk hindurch, das an meinen Klamotten zerrt und reißt….argh, was ein Mist.

So sieht der Weg größtenteils aus.

Das Wetter schlägt auf unsere Stimmung, jeder in seine eigenen Gedanken versunken und hoch kenzentriert, um nicht auszurutschen. Auf die Anzeigetafeln der CONAF ist leider nicht sehr viel Verlass…besonders auf dem letzten Stück vor dem Camp Los Perros zeigte die Tafel noch 2 km an, auf Maps.me waren es jedoch noch 4 km, letzteres stimmte leider auch.

Die Angaben auf den Anzeigetafeln unterwegs stimmen meist vorn und hinten nicht.
Camp Los Perros

Wir kommen völlig fertig im Camp an. Vom Gletscher Los Perros hatten wir leider nichts gesehen, der Wind hatte zugenommen, die Temperaturen sind plötzlich gesunken, es wurde eisig kalt, so dass wir nur noch ankommen wollten. In den Zelten, die bereits aufgestellt waren und für die man unendlich viel Geld zahlte, sammelte sich das Regenwasser in Pfützen. Gottseidank habe ich keines der Zelte gemietet. Doch so ganz war mir in dem Moment noch nicht klar wo ich in diesem Schlamm mein Zelt aufbauen sollte, ich war felsenfest davon überzeugt im kleinen Aufenthaltsraum zu übernachten. Dort hatten sich bereits die anderen Wanderer eingefunden und eine Kleiderschau veranstaltet…bunte Klamotten hängen tropfend von den Balken, so viel Outdoormaterial sieht man selten an einem Ort

Joey, die Chinesin aus Australien wurde vom Ranger kurzerhand zur Registrierung der ankommenden Wanderer eingespannt und durfte sich im beheizten Raum aufhalten.

Klamotten trocknen in der kleinen, unbeheizten Hütte.

Jeder hat seinen Gaskocher ausgepackt und kocht – unterschiedliche Düfte steigen mir in die Nase…hab ich einen Hunger, ich mache mir jedoch nur ein Sandwich mit Salami und Käse. Leider ist das Trinkwasser durch die starken Regenfälle und den aufgewühlten Sand ziemlich schmutzig, braun statt klar, doch es gibt nichts anderes – Glück haben diejenigen, die einen Wasserfilter dabei haben, so wie Jordan…er leiht mir seinen, sonst hätte ich mir nichts zu trinken zubereiten können. Die Dusche ist eiskalt.

Das Wetter zerrt an meinen Nerven. Wenigstens gibt es im Aufenthaltsraum ein paar Plastikplanen, die man als Unterlage nutzen darf, damit der Zeltboden nicht durchweicht…gottseidank, das ist meine Rettung. So baue ich denn doch noch mein Zelt auf. Meine Laune ist aufgrund der patschnassen Klamotten und Schuhe nicht die beste und so gehe ich frühzeitig ins Bett, äh Schlafsack^^

Es wird gekocht, gequatscht und gelacht.

Zeltansicht von innen 😀

Ich bin so müde, dass ich volle 10 Stunden schlafe…noch nicht mal zum Zähneputzen habe ich es wieder aus dem Zelt herausgeschafft.

Super wichtig, keinen Müll im Park hinterlassen. In der Toilette in Camp Los Perros gesehen.

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