WHW 9. Tag: Bei Sonnenschein nach Glen Nevis

Das schottische Wetter grenzt schon an ein Wunder, wenn man das so nennen darf! Die Nacht im Hostel war wirklich nötig, um die Klamotten halbwegs trocken zu bekommen und zudem früh aufbrechen zu können. Auf dem Programm standen 22 km, um den Campingplatz in Glen Nevis zu erreichen. Er liegt direkt unterhalb des Ben Nevis, dem höchsten Berg Großbritanniens. Doch als wir den Morgen aus dem Fenster schauten, war die Stimmung echt getrübt. Es regnete schon wieder! Was soll’s, die letzten Sachen in den Rucksack und rein in die noch feuchten Schuhe. Dann ging es los.

Hostel in Kinlochleven
Hostel in Kinlochleven

Als wir das Hostel verließen, klarte es innerhalb weniger Minuten auf und wir hatten den gesamten Tag schönes und warmes Wanderwetter. Das ermöglichte uns nach einem steilen Anstieg noch einmal von oben einen Blick auf Kinlochleven und den Weg, auf dem wir am Vortag gekommen waren, zu werfen. Heute zeigten sich die Highlands wahrscheinlich ein letztes mal von ihrer schönen Seite. Selbst die Straße (A82), die wir in den letzten Tagen immer wieder gekreuzt haben oder parallel zu ihr liefen, verschwand heute komplett aus der Landschaft. Man fühlte sich so richtig in die Einsamkeit fernab jeglicher Zivilisation versetzt.

Die Highlands werden langsam grün
Die Highlands werden langsam grün

Das schöne Wetter nutzten auch wieder viele Tagestouristen, die uns mit ihren kleinen Rucksäcken leicht überholten. Mit jedem km, dem wir dem Campingplatz näher kamen, stieg die Spannung. Wir wollten ihn endlich sehen, den höchsten Berg. Um die nächste Ecke herum war er dann,

Ben Nevis mit 1344 Metern
Ben Nevis mit 1344 Metern

Ben Nevis mit seinen kleinen 1.344 m, dessen Gipfel im Schnitt mehr als 300 Tage im Jahr in den Wolken hängt. Er ist schon ziemlich beeindruckend und anziehend, so dass man gern mal den Weg außer Acht lässt und ins Stolpern gerät. Wir wanderten den restlichen Tag neben ihm her, bis wir endlich den Campingplatz sahen. Leichter gesagt als getan, denn der war noch gute 3 km weg und wir hatten noch einen Abstieg vor uns. Ziemlich platt, mit brennenden Füßen und schmerzenden Gelenken, erreichten wir nach 7 Stunden unser Ziel. Gottseidank hatte der Campingplatz einen kleinen Laden, so dass das Bier und die Schokolade die Geister wiederbelebten. Das patschnasse Zelt vom Vorvertrag konnte in den letzten Sonnenstrahlen schnell trocknen und danach sogleich bezogen werden. Nun konnte der wohl wichtigste Teil des Tages folgen, das Essen – es gab Spaghetti Bolognese und Schinkenhörnli. Nach der Dusche gings direkt in den warmen Schlafsack, um die müden Knochen auszuruhen. Eigentlich wollen wir am nächsten Tag noch rauf auf den Berg, aber das Wetter soll leider bis Ende der Woche in Regen umschlagen. Daher sind wir nun gespannt wie es weitergehen wird. Nehmen wir den Berg noch mit oder wandern wir direkt dem Ende des West Highland Ways entgegen… Bis Fort William sind es jetzt nur noch 5 km. Wie jeden Tag lassen wir das Wetter entscheiden. Grüße aus dem Zelt ☺

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