Tag 6: Akklimatisierung mit Sidetrek in Namche Bazaar (5,6 km, 4 h)

Das mit dem Ausschlafen hat am Rest Day nicht so recht geklappt. Zum einen machten die ersten Trekker schon gegen 5.30 Uhr gewaltig Krach als sie aufbrachen, zum anderen bin ich mittlerweile das frühe Aufstehen gewohnt, sodass 6 Uhr sowieso Schluss mit Schlafen ist. Die Muskeln, Knie, Schultern und Hüften schmerzen noch immer…dieses Gefühl wird sich im Laufe des Treks wohl nur noch steigern. Für heute steht ein Akklimatisierungstag auf dem Plan, das bedeutet ein weiteres, jedoch wesentlich kürzeres Stück bergauf steigen und wieder hinunter. Rund um Namche Bazaar gibt es viele hübsche Treks, die geradezu prädestiniert sind, um sich zu akklimatisieren. Wir entscheiden uns für einen Trek Richtung Norden, in der Hoffnung auf den Aussichtspunkten einen Blick auf das lang ersehnte Ziel, den Mount Everest, zu erhaschen. Zunächst müssen wir aber erstmal ein neues Hotel für die nächste Nacht finden, da das letzte bereits im Vorazs ausgebucht ist. Wir ziehen 20 m weiter in die Khumbu Lodge um, was super passt, da auch Karsten dort übernachtet. Pro Nacht und Zimmer kostet es 300 Rs…eine heiße Dusche kostet 400 Rs extra und Lunch und Dinner müssen im Hotel eingenommen werden…was für eine doofe Regelung, ist hier jedoch üblich. Zum Frühstück gibt’s gebratene Kartoffeln mit Gemüse und Käse….was ein Frühstück, lecker. Irgendwie benötige ich in den Höhen mehr Gewürze oder es ist einfach wirklich sehr fad gewürzt…ich muss jedenfalls immer nachsalzen.

Dann geht’s los, bergauf, raus aus dem Kessel Namche Bazaars. Gleich auf den ersten Metern bemeke ich leichtes Schwindelgefühl, das aber nur wenige Minuten anhält. Sind das erste Anzeichen von AMS (Accute Mountain Sickness)? Ich gehe kontinuierlich in meinem Tempo weiter, auch wenn die Jungs schon 100 m voraus sind – schließlich habe ich Zeit, wenns sein muss den ganzen Tag. Mit der Zeit gewöhne ich mich aber an die Anstrengung und komme gut voran. Insgesamt sind wir natürlich viel zu spät dran…seit 8 Uhr morgens schweben bereits Wolken um die Gipfel der hohen Berge und geben nur ganz ganz selten einen kurzen Blick auf die Spitzen frei. Den Everest sahen wir bisher leider noch nicht. Macht nichts, wir haben noch ein paar Tage vor uns, spätestens auf Kala Patthar werden wir ihn sehen und wenn wir eine Woche lang auf gutes Wetter warten müssen 😃. Auf dem höchsten Punkt des heutigen Treks befindet sich ein Hotel, Hotel Everest View, auf 3.880 m. Es ist super teuer hier, die Preise vergleichbar mit denen in Deutschland…für eine Portion Nudeln mit Gemüse zahle ich z.B. 750 Rs. Es hilft alles nichts…ich hab Hunger und muss was essen. Derweil lukt hin und wieder der Gipfel des Thamserku (6.608 m) hinter den Wolken hervor…und schon zücken alle ihre Kameras 😁 Ein imposantes Spektakel.

Gemeinsam mit Karsten beende ich den kleinen Rundtrip über das Örtchen Khumjung und vorbei am Flughafen von Syangboche, Mohammad geht währenddessen denselben Weg zurück. Der Abstieg ist supersteil und zieht sich ewig hin. Die Landschaft ist grandios, ich muss ständig stehenbleiben und Fotos machen, es geht nicht anders 😄 Ich liebe dieses Land.
Damit wäre die Pflicht zur Akklimatisierung für heute getan – „gehe hoch, schlaf tief“. Wieder ein Tag voller Eindrücke 😊 Abends sind wir wieder in der German Bakery, dessen Besitzer die Besucher für umsonst Batterien aufladen lässt und auch immer eine gute Geschichte auf Lager hat. Mohammad bemalt währenddesssen seine Wanderkarte…die Markierungen stellen unseren weiteren Wegverlauf mit Aufenthalten dar. Man kann sich schon an das Faulsein gewöhnen und ich würde super gern noch länger in diesem Ort bleiben, aber die Jungs fühlen sich irgendwie getrieben und wollen so schnell wie möglich weiter.

Die Khumbu Lodge bietet gegen eine Gebühr von 500 Rs Wifi für 24 Stunden. Für umsonst kriegt man das aber auch im Café nebenan und einmal verbunden reicht der Empfang auch noch bis ins Hotelzimmer hinein.

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