Tag 5: Easy walking von Chaurikharka nach Namche Bazaar (16 km, 8 h)

In der vergangenen Nacht hat es geregnet, doch morgens war schon wieder Sonnenschein angesagt. Schade, dass am Abend zuvor so schlechtes Wetter war…der beschauliche Ort Chaurikharka ist nämlich wunderschön und bietet so viele Ecken zum Fotografieren. Die Wege durch den Ort führen jedoch nie ebenmäßig entlang, sondern immer bergauf oder -ab, das macht es anstrengend voranzukommen und man überlegt sich nach einem langen Wandertag 3mal ob man wirklich nochmal eine Runde im Ort drehen möchte.

Mohammad und ich kommen früh aus den Federn und sind bereits 7.30 Uhr unterwegs, wir wollen den Menschenscharen aus Lukla zuvorkommen.

Unweit unserer letzten Unterkunft treffen sich in Cheplung die Wege von Lukla und Phaplu aus kommend, das bedeutet auch gleichzeitig viel mehr Wanderer und Sherpas. Die meisten beginnen ihr Trekking nämlich von Lukla aus. Der Weg von hier ist angenehm, weniger felsig oder rutschig, mit weniger steilem Auf und Ab, zumindest bis Phakding. Unmittelbar nach Phakding erreicht man einen TIMS Card Checkpoint, hier wird jeder Besucher bzw. Wanderer registriert und die TIMS Card, die man in Kathmandu erworben hat, abgestempelt. Wir schauen ins Buch des Beamten und sehen, dass Karsten schon 8 Uhr dort war…hmm, er wollte wohl demnach nicht auf uns warten. Mohammad ist sauer. Wir haben auch gar nicht die Absicht viel weiter zu laufen, wollen lieber die Aussichten genießen und am nächsten Morgen zeitig auf dem ersten Everest View Point zu stehen und einen Blick auf den höchsten Berg der Erde zu erhaschen.

Am nördlichen Ende des Dörfchens Monjo muss man zudem ein Permit für den Nationalpark Sagarmatha für 3.990 Rs erwerben, welches unbedingt erforderlich ist, wenn man in dieser Gegend trekken möchte. Danach geht es erst steil bergab bevor es nur noch bergauf geht. Den meisten geht hier schnell die Puste aus, noch nicht an die Höhe gewöhnt. Wir wollten eigentlich nur bis Monjo gehen. Doch irgendwie finden wir nach dem Örtchen keine Unterkunft mehr, es ist noch früh am Tage und wir fühlen uns gut, sodass wir den Versuch wagen wollen bis Namche Bazaar durchzulaufen. Der Weg war bislang nicht allzu anstrengend, zumindest weniger als die Tage zuvor.

Auf dem letzten Stück nach Namche Bazaar geht es nach der Suspension Bridge, Edmund Hillary Brücke, fast ausnahmslos steil bergauf, endlose Menschenschlangen, dazwischen Yaks und Esel, schlängeln sich den steilen Weg hinauf. Ungefähr 700 m vor Namche Bazaar passiert man nochmals einen Police Checkpoint. Zudem gibt es seit Kurzem eine weitere zu entrichtende Gebühr über 2.000 Rs, die von der lokalen Polizei Namche Bazaar erhoben wird. Ich habe irgendwie Glück, niemand bittet mich die Gebühr zu zahlen und niemand prüft es später nach…Mohammad hat weniger Glück und macht deswegen einen Aufstamd bei den Behörden, völlig zu Recht, doch auch ohne Erfolg. Scheinbar geht es hier ein wenig mit Willkür zu und keiner weiß so recht über diese neue Gebühr Bescheid. Wir gehen also weiter, Mohammad mit schlechter Laune, denn die 2.000 Rs sind in seinem Reisebudget für den Trek fest verplant gewesen.

Namche Bazaar gilt als wohlhabendste Stadt in ganz Nepal, die Preise liegen hier beim Drei- bzw. Vierfachen der Hauptstadt Kathmandu. Die Stadt ist komplett auf den Tourismus ausgelegt. Hier kann man vergessene Sachen erwerben oder bereits aufgebrauchtes Material nachkaufen. Es gibt viele Restaurants, Cafés und Bars, die sich bergauf, entlang der Hauptstraße der trichterförmig angelegten Stadt aneinanderreihen.

Viele Lodges bzw. Tea Houses sind bereits ausgebucht und so finden wir leider keinen Platz mehr in der Khumbu Lodge im Stadtzentrum, dafür aber 20 m weiter in der nächsten. Die Preise sind in USD angegeben und fast überall dieselben – $3 pro Zimmer mit 2 Betten, also 300 Rs.

Im nächstgelegenen Café lassen wir uns nieder und freuen uns am nächsten Tag ausruhen zu können. Endlich haben wir auch wieder Internet und erhalten ein Lebenszeichen von Karsten, er ist in der Khumbu Lodge untergekommen – aha 😅 und schwupps sind wir wieder vereint, haben uns viel zu erzählen, schmieden Pläne für unseren ersten Rest Day am nächsten Tag und verbringen den Abend in der German Bakery. Dort gibts Cinnemon Rolls und Pizza 😊

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