Tag 1: On the road again – von Kathmandu nach Phaplu (10 h)

Bevor wir unseren Trek auf den 3 Passes und zum Everest Base Camp starten können, erwartet uns zunächst mal eine 10-stündige Fahrt im Jeep gegen 5 Uhr morgens. Der Jeep soll uns von Kathmandu nach Phaplu bringen, weil es zu lang dauert auf einen Flug nach Lukla zu warten. In den letzten Tagen wurden fast alle Flüge aufgrund schlechter Sicht durch Nebel abgesagt, weil es zu riskant ist zu landen. Dadurch verschoben sich alle Flüge nach hinten und die Wahrscheinlichkeit einen Flug zu ergattern sank. Auch wenn der Flug nur 30 Minuten dauert und man direkt in Lukla ist, ist ein Jeep die sicherere Variante überhaupt irgendwann anzukommen, kostet auch nur 290$ pro Wagen und wir sind ja auch nicht zu sehr in Eile. Wir sind zu fünft: Karsten, Mohammad, Tela und Gerrit aus den U.S. und ich und teilen uns die Kosten.

Noch total müde schaffen wir unsere bereits fertig gepackten Rucksäcke aus dem Zimmer, um die anderen Schlafenden nicht zu wecken, klappte jedoch nicht, sie wurden trotzdem wach. Mein Rucksack ist viel zu schwer, nicht zuletzt aufgrund von Essen für die nächste Woche, um ein wenig Geld auf dem Weg zu sparen. Nochmal schnell Wasser in die neue Flasche auffüllen, dann in die neuen Wanderschuhe. Oh man, neue, uneingelaufene Wanderschuhe…für diesen Trek hätte ich gern meine Hikingboots, die daheim stehen. So werde ich nun nur die in Leh neu erworbenen Selewa Wanderschuhe tragen – ich bin gespannt wie gut sie sich am Berg machen werden.

Der Jeep kommt kurz nach 5 Uhr, noch im Dunkeln an, die Rucksäcke werden aufgeladen und festgeschnürt – gottseidank, so ein Erlebnis wie in Indien als mein Rucksack vom Dach fiel brauche ich nicht nochmal. Kaum im Auto war ich auch schon eingeschlafen. Bye bye Kathmandu, see you in one month again.

Die Fahrt verläuft im Vergleich zu der von Manali nach Leh ohne großartige Vorkommnisse, der Fahrer ist weit vorsichtiger als der Inder damals und die Straßen sind zumindest anfangs tausendmal besser. Letzteres ändert sich je weiter wir uns von Kathmandu entfernen, denn nun werden auch die Schäden durch das Erdbeben 2015 sichtbar, auch wenn das Epizentrum 80 km nordwestlich von Kathmandu lag. Viele Dörfer entlang der Straße haben stark darunter gelitten und eine halbwegs funktionierende Infrastruktur ist abschnittsweise gar nicht mehr vorhanden. So geht es wieder über Huckelpisten oder durch metertiefen Schlamm. Jetzt ist auch klar warum wir nur maximal bis Phaplu fahren können anstatt direkt bis nach Lukla – es ist keine Infrastruktur vorhanden (das war jedoch schon vor dem Erdbeben so). Die Landschaft zeigt sich in ihrem schönsten Grün und in den kleinen Ortschaften scheint die Zeit stehengenblieben zu sein.

Phaplu, ein hübscher, kleiner, verschlafener Ort mit einem Miniflughafen ist neben Salleri und Jiri ein weiterer Ausgangspunkt für eine Trekkingtour in den Sagarmatha Nationalpark. Deshalb wundert es mich auch nicht, dass so viele Wanderer die paar vorhandenen Lodges komplett in Beschlag nehmen. Und hier lernen wir auch gleich kennen was es heißt zu „entschleunigen“ – es dauert zwei Stunden bis unser Essen serviert wird, auch erst nach mehrmaligem Nachfragen. 😯

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