Soul Hostel in Punta del Este (Uruguay) – Ein Tag wie in einem schlechten Buch

Das Soul Hostel in Punta del Este ist allgemein betrachtet wirklich gut – saubere (teils sogar ganz neue) Badräume, immer genügend Toilettenpapier, einen Garten, Balkon, Gemeinschaftsraum mit Fernseher, Küche, Hängematten, gute Lage und dafür günstig. Nach meiner ersten Übernachtung war die zweite leider nicht von allzu viel Glück geprägt. Hier die Zusammenfassung der Ereignisse.

Am Morgen

Manchmal sollte man einfach gehen, wenn der Tag schon so blöd beginnt. Ich bin in Punta del Este in Uruguay. Die Stadt an der Küste gehört zur „Côte d’Azur“ des Landes und wahrscheinlich ganz Südamerikas…es ist also sehr teuer und das Clientel verhält sich auch dementsprechend. Ich hab ein einigermaßen erschwingliches Hostel am Vortag gefunden – Booking.com sagte 12 €. Das ist mehr als ich gewohnt bin für eine Nacht auszugeben…in Sri Lanka hätte ich dafür 24 mal übernachten können und das ist kein Witz. Egal. Mir gefiel es ganz gut und so fragte ich nach ob ich um eine weitere Nacht verlängern könnte. Ja geht, aber weil morgen Samstag sei gelten heute andere Preise…er wollte nun 22 USD. Bitte was? Booking.com sagte noch immer 12 €, auch für die kommende Nacht. Ich buchte also vor seinen Augen ein Bett im 6-Bettzimmer über die App auf meinem Handy, et voilà die Buchungsbestätigung über 12 € bzw. 15 USD kam prompt. Das wollte der Herr von der Rezeption aber trotzdem nicht akzeptieren, denn sein System im Computer sagte was anderes. Argh. Er würde den Manager 12 Uhr anrufen und das klären. Zu dem Zeitpunkt war es jedoch gerade 10 Uhr und ich wollte los, mir was anschauen, außerdem wollte ich jetzt auch nicht all meine Sachen zusammenpacken, nur damit es am Abend heißt ich kann dasselbe Bett haben…unnütze Arbeit. Das erklärte ich ihm, schon leicht genervt. Gottseidank sprach er etwas Englisch, die Diskussionen auf Spanisch führen, wäre problematisch geworden. Also rief er sofort an, kam 5 Minuten später zurück und bestätigte mir meine Buchung, jedoch müsse ich in ein anderes Zimmer umziehen, weil der Preis nur dafür gelte und dann auch nur für das Bett ganz oben im Dreierstockbett (angeblich ein Tagesangebot – aha, schon klar, man muss ja sein Gesicht wahren). Das Zimmer hat sogar ein eigenes Bad. Ja wunderbar. Er schaute mich unsicher an ob das für mich ok sei – alla klar doch, es ist günstiger UND hat ein eigenes Bad. Soweit so gut also. Nächstes Problem die Bezahlung. Ich zahle eigentlich immer in der jeweiligen Landeswährung und wollte das auch hier so machen. Nun ging die Umrechnerei los. Der Herr wollte es aus USD in Uruguayische Pesos umrechnen, was allein schon aufgerundet war und verwendete dazu noch einen unverschämten Wechselkurs. Ich rechnete mit und protestierte. Zu diesem Zeitpunkt stand der Kurs bei 28 UYU für einen Dollar, er rechnete mit 30 UYU, was logischerweise zu seinen Gunsten war. Ich zeigte ihm den tatsächlichen Umrechnungskurs, den er jedoch nicht akzeptierte…wir trafen uns in der Mitte, bei 29 UYU pro USD und somit 435 UYU pro Nacht, also auch wieder mehr als 12 €, aber ich hatte auch keine Lust mehr auf die Diskutiererei – Mohammad hätte bis zum letzten Cent gestritten. Insgesamt hatte ich ca. 7 USD im Vergleich zum Preis im System gespart und dafür hunderte meiner Nerven strapaziert.

Am Abend

Nach einem wirklich tollen Tag in Casapueblo komme ich abends müde zurück ins Hostel und stehe zunächst vor der verschlossenen Tür meines Zimmers. Ein Mädel hat es von innen zugesperrt. Das ist mir noch nie passiert. Nächste Überraschung, all meine Sachen waren weg. Ich hatte ja schon morgens das neue Bett bezogen und meine Sachen darauf verteilt. Nichts davon war mehr da, dafür die Sachen von jemand anderem. Ungläubig schaute ich mich um, schaute sogar ob ich im richtigen Zimmer bin. Schnustracks ging es zum Herren an der Rezeption, derselbe wie morgens. Der wusste erstmal nicht wovon ich sprach, erinnerte sich erst nach und nach was geschehen war. Meiner Meinung nach baute er sich eine einigermaßen plausible Ausrede zusammen und die lautete folgendermaßen: Er dachte, dass die Argentinierin, die in der Nacht zuvor dort geschlafen und bereits ausgecheckt hatte, Sachen in diesem Bett vergessen hatte. Wie gut, dass ich ihm bereits morgens gesagt hatte, dass ich meine Sachen umgeräumt habe und alles fertig ist. In einer Ecke der Rezeption holte er nun Stück für Stück meine Sachen hervor. Der Stapel war hoch, anscheinend ist das hier Gang und Gäbe so zu verfahren. Wütend schnappte ich meinen Kram und ging ins Zimmer zurück, wo ich wieder von neuem mein Bett bezog. Dieses mal im mittleren Bett. Der Herr dachte er würde mir damit einen Gefallen tun. Nun, dem konnte ich in dem Moment nur wenig abgewinnen. Außerdem fehlt seitdem bis heute ein Teil meiner Sachen, das nirgends mehr aufzufinden war. Ich kenne es aus nicht einem Hostel, in dem man sein Bett selbst bezieht, dass nochmal irgendwer Sachen wegräumt, wenn doch alles danach aussieht, dass das Bett belegt ist.

Und der Abend ist noch nicht zuende, es geht weiter mit den Ereignissen. Kurz nachdem ich mein Bett fertig bezogen hatte, vermeldete die Argentinierin im Bett unter mir, dass ihre Handtasche weg sei und krempelte daraufhin das gesamte Zimmer, ihr Gepäck und das aller anderen um, und auch mein Bett. Das gab dem allen den Rest. Bei allem Verständnis für ihre Lage, aber ohne zu fragen an die Sachen anderer Leute zu gehen, geht gar nicht.

Naja, dass nachts schließlich jede Stunde jemand von einer Party zurückkam und ins Bett stolperte, war fast zu erwarten bei dem Altersdurchschnitt. Wahrscheinlich wäre ich auch unterwegs gewesen, wenn ich nicht so unglaublich müde gewesen und so viel passiert wäre. Außerdem sind in Uruguay mehr die Wochenendeausflügler aus Argentinien auf der Suche nach Sonne, Strand, Meer und Party unterwegs. Das passt nicht so ganz in mein Reiseprogramm^^

Alles in allem betrachtet war es einfach nur Pech. Jedoch würde ich die Organisation des Hostels als eher mittelmäßig bezeichnen, v.a. das Personal ist schlecht eingewiesen. Andere Gäste hatten ggf. bessere Erfahrungen gemacht. Dies war meine.

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