SKS: Wismar wir kommen!

Puh ist das gestern lang geworden. Bis um halb zwei hatte ich an dem letzten Beitrag gearbeitet und somit dann auch als letzter das Licht aus gemacht.
Die Nacht war schon vorbei, als mich ein leichter Kaffeegeruch weckte. Dieter hatte schon Brötchen geholt und den Frühstückstisch gedeckt. Gegen 0830 Uhr saßen wir gemeinsam beim Frühstück, besprachen den Tagesablauf, checkten nochmals die Route und das Wetter, bevor es ins Bad ging. Kurz duschen und dann ging es los. Michael eröffnete mir, dass ich heute ablegen und aus dem Hafen fahren würde. Und bums, da war sie wieder die Aufregung. Zum ersten Mal mit dem Motor vorwärts aus der Box fahren und dann durch die gefühlt schmalen Fahrwasser raus auf die Ostsee. Schwer war es nicht, aber aufgeregt und etwas stolz war man dann schon, als man die Molenköpfe seewärts passierte und die Ostsee uns wieder hatte. Natürlich wollten wir segeln und nicht motoren, also stellte ich die Yacht in den Wind. Wenn man eine Yacht in den Wind stellt, kommt dieser direkt von vorn. Das ist wichtig, damit die Segel bis hoch in den Mast gezogen werden können. Unter entsprechendem Druck durch den Wind ist das nämlich kaum möglich und kann auch schnell gefährlich werden. Michael und Dieter setzten zuerst die Fock und dann das Großsegel. Wir drehten im Anschluss langsam auf WSW-Kurs und fierten die Segel für einen Halbwindkurs. Ab ging die Post in Richtung Wismar. Bei gutem Wetter steuerte ich unsere Gina gute vier Stunden unserem nächsten Ziel entgegen. Kurz vor dem Einlaufen in das Fahrwasser von Wismar übergab ich das Ruder an Michael. Wir hatten uns nämlich vorgenommen, durch das Fahrwasser nach Wismar zu segeln und nicht zu motoren. Mein neuer Platz war nun an der Karte. Vor der Ansteuerung überprüfte ich nochmals alle eingezeichneten Kurse, bevor es dann ins Fahrwasser ging. Die Durchfahrt ist ca 8 sm lang und dauerte bei unserer Geschwindigkeit von 6-7 Knoten etwa 80 Minuten. Dieter meldete alle Tonnen, die wir passierten so, dass ich sie immer auf der Karte abhaken konnte. Gut ist auch, wenn man sich gleich noch die Zeit des Passierens notiert. Somit kann man später durch die Entfernung und die Dauer seine Geschwindigkeit berechnen und einfach mal mit der Fahrt über Grund (durch GPS angezeigt) oder der Fahrt durchs Wasser (angezeigt durch die Logge) vergleichen. Kurz bevor wir den Vorhafen von Wismar erreichten, sprachen wir das Manöver zum Segel bergen und Anlegen durch. Zilch setzte Lazy Jacks, Zilch holt Fock ein, Zilch birgt Großsegel, Zilch hängt 6 Fender raus, Zilch macht Vorleinen klar… oder anders: Zilch rödelt, während man sich zu dritt im Cockpit womöglich über das schöne Wetter unterhält. Dem machte ich aber schnell ein Ende, denn als wir beim Anlegen die Leinen fest machten, ging meine Leine mal wieder über den Relingsdraht statt unten durch. Das würde dafür sorgen, daß dieser bei Druck bricht. Also die Leine nochmal runter von der Klampe und wieder drauf. Aus dem Cockpit kam dann die etwas lautere Bemerkung: „Also so langsam sollte das doch mal sitzen, verdammt nochmal…“. Nunja, ich glaube die Vorleinen beim Anlegen werden zu meiner Lieblingsstation, hehe.
Egal, das Einlaufbier hatte uns allen geschmeckt. Wir waren uns schnell einig, dass wir heute essen gehen würden, da keiner mehr Lust auf kochen hatte. Wir waren in einem echt tollen Fischrestaurant am Ufer des Hafens. Im Anschluss genossen wir noch die Innenstadt und tranken einen Kaffee auf einen schönen Segeltag, der nun zu Ende war. Das GPS zeigte eine Distanz von 41,5 sm. Insgesamt fehlen jetzt noch 102 sm, die wir in drei Tagen fahren müssen, was zu schaffen sein sollte. Zum Üben sind wir heute nicht gekommen, holen wir aber morgen nach! Unser Ziel ist Neustadt in Holstein, was weniger als 30 sm von Wismar entfernt ist. Da ist noch genug Luft für Training. Winkend verabschiede ich mich bei meinen Bloglesern. Der Bock ruft!

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