Mit dem Zug von Xi’an nach Zhangjiajie

Nach Zhangjiaj fahren von Xi’an aus genau 2 Züge täglich, einer um 22.55 und einer 1.07 Uhr. Ich entschied mich für den spät nachts und hatte so noch den ganzen Tag zum Nichtstun Zeit. Lang schlafen war jedoch nicht drin, weil die Frauen im Zimmer bereits ab 5.45 Uhr Krach machten, das werde ich definitiv nicht vermissen, wenn ich weiterfahre. Nach dem anstrengenden Tag gestern, heut also wieder nicht ausgeschlafen. Tagsüber traute man sich kaum vor die Tür, so heiß war es draußen, über 40° Grad mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit. Um mein Zugticket abzuholen, musste ich dennoch raus …das gestaltete sich dann als ein Hopping von Schatten zu Schatten und Pausen vor Geschäften aus denen kalte Luft geweht kam. Diese Plätze waren ziemlich begehrt und somit rar. Auf dem Rückweg lief mir Arthur über den Weg, wir bahnten uns den Weg ins nächstgelegene Starbucks Es war herrlich mal wieder etwas Bekanntes zu essen und dazu etwas Lokales, Experimentelles zu trinken.
Zum Abendessen gings nochmal ins Muslimische Viertel auf den Night Market.

Foto mit Chinesen, die ein Foto mit uns wollten.

Die Hitze der Umgebung gepaart mit der von unzähligen Imbissen trieb den Schweiß nur noch weiter Gut, dass es nicht nur uns so ging, sondern es den Chinesen auch zu warm ist. Die haben dann eine ganz spezielle Metode damit umzugehen…sie krempeln ihr T-Shirt bis zur Brust hoch…also die Männer…und das ist eigentlich nie ein schöner Anblick.

Do it the chinese way…show your belly.

Andy kam uns im Hostel besuchen und bestand darauf mich noch zum Bahnhof bringen und verabschieden zu können. In die Wartehalle kommt man ohne gültige Fahrkarte jedoch nicht hinein und so muss auch er draußen bleiben. Im Bahnhof herrschte reges Treiben, wie immer. Überall saßen Reisende und warteten auf den Check-In für ihren Zug. Natürlich hatte meiner Verspätung.

Wartehalle 1 am Bahnhof Xi'an
Wartehalle 1 am Bahnhof Xi’an

Ich hatte eine Liege reserviert. Nur hatte ich keine Ahnung wie man in diesem Zug das richtige Bett findet, es ist dunkel, nichts beschriftet, es gibt noch nicht einmal chinesische Schriftzeichen. Ein älterer Herr half mir weiter…wie auch immer er das gemacht hat, da war noch ein freies Bett, ganz oben, im dreigeschössigen, offenen Abteil. Selbstverständlich gibt es auch hier diesen einen, den es überall gibt und alle wach hält…einen unglaublich lauten Schnarcher…nicht monoton, sondern laut, leise, mit Unterbrechungen, plötzlichen Seufzern usw. Aaaargh.

Blick von der 3. Bettetage

Dass ich dieses Mal einen langsameren, weil günstigeren Zug gewählt hatte, merkte man auch an den Toiletten…weniger Luxus, kein T-Papier, keine Seife. Egal, hauptsache ein Platz zum Schlafen…und das ging dann auch verdammt gut

Am darauf folgenden Tag wurde ich im Zug von Kindern belagert, die mich wohl irgendwie spannend fanden und  mich deshalb zum Spielgefährten auserkoren. Wow war das anstrengend…nichts zu verstehen und ständig auf Chinesisch angesprochen zu werden…da hilft es auch nicht, wenn sie es 10mal wiederholten und dabei immer lauter wurden…ich spreche kein chinesisch.

So lieb und putzig die Kinder auch waren, hilfreich waren sie leider nicht, sie wollten mich bereits 2 Stationen vorher aus dem Zug schicken…sie waren wohl aufgeregter als ich den Ausstieg nicht zu verpassen…ich will mal nicht von Mutwille ausgehen. Die Verspätung mit inbegriffen, kam ich 19.30 Uhr am beschaulichen Bahnhof von Zhangjiajie an…es war schon dunkel. Ich wusste, dass Busse vom Bahnhof zum Nationalpark fuhren, leider nicht mehr zu dieser Uhrzeit wie man mir im Visitor Centre versicherte. Eine Taxifahrt hätte 300 ¥ gekostet…dann doch lieber eine Nacht in Bahnhofsnähe verbringen. Das Green House Hostel war fix gebucht, 40 ¥ die Nacht, super Preis. Weniger einfach war es hinhegen dieses zu finden. Die Navigation von Mapsme war irreführend, so dass ich die App schnell verfluchte.
Google Maps funktionierte nicht richtig, weil es in China geblockt ist, ich kein Datenvolumen fürs Handy habe, und es auch keine Offlinekarten gibt. Also lief ich zweimal im Kreis, pitschnass vom Schwitzen. Hier ist’s sogar noch heißer als in Xi’an.

Wenigstens funktionierte GPS und mit den Koordinaten aus Mapsme konnte ich in Google Maps zumindest mal den Standort ausmachen. Das Hostel aber trotzdem nicht finden. Die Verkäufer in Imbissen kannten sich null aus. Durch Zufall entdeckte ich eine minikleine, dunkle Seitengasse. Einfach mal probieren. Es stank bestialisch nach verwestem Tier, dann kamen kleine Geschäfte und etwas was wie Hotels aussah in Sicht. Kein Green House Hostel…ein Junge zeigte es mir. Na gottseidank… angekommen, am Ende mit meinen Nerven, aber auch froh da zu sein. Statt dem gebuchten 8-Bettzimmer gab’s ein Doppelzimmer zum gleichen Preis. Das ist völlig ok. Das Bad ist etwas abenteuerlich….Toilette und Dusche in einem. Die Klimaanlage im Zimmer lief nicht kontinuierlich durch, so dass man ständig eine Stufe höher oder niedriger auf der Fernbedienung drücken musste, aber dann war’s ok. Meiner Zimmergenossin war eine kühlere Umgebung auch lieber. Schlaaafen 😊😴

 

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