SKS: Klar zur Wende!

Nach fast acht Stunden Schlaf weckte uns die Sonne am Sonntagmorgen schon gegen acht Uhr. Vom Regen und den vielen Wolken des Vortag war nichts mehr zu sehen. Als der Wind noch leicht auffrischen war der perfekte Tag für die ersten Manövermeilen geboren. Beim Frühstück besprachen wir den Tagesablauf, der aus Segelmanövern, Einkaufen und Hansesail bestand. Arne entschied sich kurzfristig an Land zu bleiben um sich Warnemünde etwas genauer anzugucken. Wir waren also zu dritt, als wir gegen 1130 Uhr die Leinen los warfen und uns auf den Weg in die Übungsgewässer machten. Die Ostsee ist auf Grund der Hansesail echt voll. Man sieht nicht oft so viele Schiffe auf so engem Raum!
So nun aber genug mit der Rumguckerei, denn ich war hier um was zu lernen. Schwerpunkt des Tages waren die verschiedenen Windkurse, die eine Segelyacht fahren kann, die Wende und die dazuhörigen Kommandos. Diese sind wichtig, da je nach Manöver doch einige Dinge zu tun sind, die sicher und zuverlässig ausgeführt werden müssen. Michael fuhr mit uns die Manöver mehrere Male durch, bis die Grundkenntnisse vom Manöverablauf grundsätzlich klar waren. „Fier auf die Schoten zum Halbwind Kurs“… und Zack die Yacht dreht vom Amwindkurs auf Halbwindkurs. Michael sagte auch, dass es wichtig sei, die Segel Stellungen zu kenne und sie sich einzuprägen. Dann kommt natürlich noch der Verklicker hinzu. Er sitz oben auf dem Mast und zeigt den scheinbaren Wind an, der sich aus dem Vektor des wahren Windes und dem Fahrtwind ergibt. Damit man weiss, welchen Windkurse man fährt sollten man diesen Kollegen gut verstehen. Genauso, wie man seine Crew verstehen und kennen sollte. Führt meine Crew auch die Kommandos aus, die ich gebe? Mir wurde recht schnell klar, dass einge dieser Dinge ein wenig in Routine übergehen müssen, damit der Kopf für andere Dinge freibleiben kann. Zum Schluss fuhr Michael noch einige Wenden, damit auch dieses Manöver sitzt. Bei einer Wende fährt das Schiff einen Amwindkurs bevor das es danach mit dem Bug durch den Wind geht. Mit dem letzten  Kommando „Über die Segel“ werden Fock und Großsegel auf die gegenüberliegende Seite gebracht und das Manöver beendet.
Nun stieg die Spannung, denn Michael übergab das Ruder an mich. Nun war ich für die Segel Stellungen und die Kommandos verantwortlich. Ich merkte schnell, dass trotz viel theoretischem Wissen , einem dann doch die Begriffe vor lauter Aufregung nicht einfallen, oder das ein oder andere Kommando noch nicht richtig sitzt. Aber dafür üben wir ja schließlich. Gegen Ende hat es richtig Spaß gemacht, unsere Gina in dem Pulk von Hansesailschiffen hin und her zu manövfrieren. Nach guten zwei Stunden ging es dann langsam zurück zum Hafen. Wir warfen die Maschine an und drehen kurz vor dem Hafen in den Wind um die Segel zu bergen, bevor es dann durch die Hafeneinfahrt zurück zum Liegeplatz ging. Hier übernahm Michael wieder das Ruder. Ab jetzt war ich wieder für die Vorleine beim Anlegen verantwortlich. Was gestern schief ging, klappte heute perfekt. Gegen 14 Uhr ware wir dann fest.
Nach einer kurzen Pause ging es dann zum Einkaufen. Dazu fuhren wir mit einer kleinen Fähre auf die andere Uferseite. Gott sei Dank haben die Lebensmittelläden auch am Sonntag offen! Warnemünde ist ein schönes kleines Städtchen, was durch die Hansesail etwas überlaufen war. Aber egal, schön ist es trotzdem. Der Tag ging langsam zu Ende und wir saßen noch etwas an der großen Hafeneinfahrt, tranken ein Bier und schauten den fetten Pötten beim Vorbeifahren zu. Die Zeit verging wie im Flug und wir merkten nicht, dass es schon fast 21 Uhr war. Michael ist nicht nur ein seht guter Skipper, sonder auch ein guter Koch, der uns am späten Abend noch mit Putenbrust nach Toscana Art verwöhnte. Danke lieber Michael!
Als nächstes steuern wir Wismar an, was gute 42 sm entfernt ist. Das Üben dürfen wir natürlich auch nicht vergessen. Daraus ergeben sich dann gute 10 Stunden Seezeit. Also dann…Gute Nacht 🙂

Da wir nur zu dritt waren, haben wir leider keine Fotos von den Manövern gemacht. Aber ich gelobe Besserung.

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