Die Geschichte vom richtigen Wanderschuh

Hanwag Atlas GTXWelches ist denn nun der richtige Schuh? Diese Frage stellt man sich schnell, wenn man vor dem Kauf von Wanderschuhen für den richtigen Outdoor-Einsatz steht. Doch leider ist die Antwort alles andere als trivial! Im Netz gibt es viele Kaufempfehlungen zu verschiedenen Modellen und Herstellern. Jeder Experte hat eine andere Meinung und bald stellt man fest: Es gibt Ihn einfach nicht, den perfekten Schuh, oder doch? Um die Entscheidungsfindung etwas zu vereinfachen möchte ich Euch hier meine Erfahrungen sowie Tipps schildern, die mir bei der Auswahl des richtigen Schuhwerks geholfen haben.

Dazu gingen mir ein paar Fragen durch den Kopf, auf die ich versucht habe eine Antwort zu finden:

Was will ich mit dem Schuh machen?

Wanderschuhe sind oft in die Kategorien A (leichter Halbschuh) bis D (steifer, stabiler und steigeisenfester Bergstiefel mit fester Sohle) eingeteilt. Schuhe der Kategorie B werden gerne als Allrounder bezeichnet, die ihr Einsatzgebiet z.B. im Pfälzer Wald, aber auch mal in etwas alpinerem Gelände finden. Der Allrounder ist sicherlich für den Einsteiger eine gute Wahl, um erste Erfahrungen zu sammeln.

Für Trekking-Touren mit viel Gepäck und Strecken über mehrere Tage eignet sich dagegen eher ein Schuh der Kategorie B/C. Eine steifere Sohle und ein stabilerer Schaft lassen die Füße bei anstrengenden Touren nicht so schnell ermüden und geben dem Fuß zusätzlichen Halt.

Schuhe der Kategorie C oder D sind für den alpinen Bereich geeignet. Damit habe ich mich jedoch noch nicht beschäftigt.

Schuhe der Kategorie A hat fast jeder schon zu Hause wenn er in den Schuhschrank schaut. Ich zähle da auch gerne mal einen stabilen Winterschuh oder aber auch Turnschuh dazu.

Welche Marke soll ich kaufen?

Es gibt viele Hersteller, die qualitativ hochwertige Schuhe herstellen.
Dazu zählen z.B.

Hier kann ich nur einen Tipp geben. Die Marken sind wirklich alle sehr gut, daher kommt es heute weniger auf die Marke an, sondern eher wie gut der Schuh passt. Jeder Fuß ist anders! Daher empfiehlt es sich Schuhe der einzelnen Hersteller im Fachgeschäft anzuprobieren und so seinen persönlichen Favoriten zu finden. Hat man die Marke gewählt, kann man dann zum Modell übergehen. Und noch ein letzter Tipp: Probiert und tragt Schuhe nur mit Wandersocken. Das dünne Business-Söckchen für den Slipper ist aus meiner Sicht weniger geeignet!

Halbschuhe oder Stiefel?

Nachdem ich meine ersten Touren gelaufen bin, würde ich mich immer wieder für einen Stiefel entscheiden, wenn es mehr als Kategorie A sein soll. Der Fuß dankt es einem, wenn man das erste Mal beinahe umgeknickt wäre oder die Bänder und Sehnen doch mal ungewollt die Belastungsgrenze erreichen. Mir persönlich wäre das Verletzungsrisiko in einem Halbschuh zu hoch!

Gore-Tex oder Leder?

Auf dem Gebiet ist jeder Wissenschaftler und Profi. Die meisten Hersteller bieten in allen Varianten Schuhe an:

  • Leder außen und innen
  • Gore-Tex innen / Leder außen
  • Gore-Tex innen und außen

Ich habe mich mit vielen Wanderern, Schuhverkäufern und Experten unterhalten… ein richtig oder falsch, ein besser oder schlechter hat sich dabei bis jetzt nicht wirklich herauskristallisieren lassen. Es gibt so einige Aussagen und Meinungen die man bei Expertengesprächen mitnehmen kann:

  • Lederschuhe sind geschmeidiger und der Fuß kann besser atmen als bei Gore-Tex
  • Gore-Tex Schuhe sind wasserdichter als Lederschuhe
  • Die Gore-Tex Membran arbeitet nicht mehr, wenn die Außentemperatur höher ist, als die Temperatur im Schuh.
  • Gore-Tex Schuhe sind schneller trocken
  • Gore-Tex ist nicht so strapazierfähig wie Leder

Meine Erkenntnis: Probieren geht über Studieren… ich persönlich besitze einen kombinierten Schuh. Er ist außen aus Leder und innen aus Gore-Tex-Material. Mein Fuß fühlt sich wohl in dem Schuh, auch wenn die Sonne das Thermometer mal jenseits der 25 °C bringt. Wird es wirklich mal feucht im Schuh, ist eine Pause fällig. Während der Wanderer barfuß sein Brot genießt, trocknet der Schuh geschwind in der Sonne.

Neben dem Material schaue ich noch aus wie viel Leder/Gore-Text Teilen der Schuh zusammengenäht ist. Denn es gilt: Da wo keine Naht ist, kann auch keine aufreißen. Oder aber: Da wo keine Naht ist, kann auch keine undicht werden. Hier ziehe ich die Funktionalität der Schönheit vor.

Mein Fazit:

Mit ein wenig Basiswissen lohnt sich der Gang ins Fachgeschäft. Man versteht was einem der Verkäufer erzählt und hat die Möglichkeit seinen Erfahrungsschatz auszubauen und währenddessen einen Schuh nach dem anderen an- und auszuprobieren. Der Wohlfühlfaktor ist für mich das wichtigste Entscheidungskriterium! Alles andere ist gut zu wissen und hilft einem auf Dauer den perfekten Schuh zu finden. Kategorie, Marke, Preis und Material waren für mich eher nebensächlich. Dennoch sollte man darüber nachgedacht haben. Die Kriterien helfen, die Auswahl weiter einzuschränken und ergänzen den persönlichen Erfahrungsschatz.

Na, habt ihr euren Stiefel schon gefunden? Falls nicht, dann wird es Zeit…

 

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