Bye bye Chile

Nach 2 Monaten ist es soweit, ich verlasse Chile in Richtung Bolivien. Mein längster Aufenthalt in ein und demselben Land während dieser Reise überhaupt. Ein und dasselbe Land ja, doch es ist so vielfältig auf seinen mehr als 4000 km Länge, dass man sich alle 500 km wie in einem neuen Land fühlt, nur die Menschen sind gleichbleibend liebenswert. Chile ist definitiv ein Ort an den ich zurückkommen werde, ich habe viel gesehen, doch bei weitem nicht alles.
Hier eine kleine Zusammenfassung der Orte und meiner Erlebnisse in Chile.

27.02. Ankunft in Punta Arenas

Dieser Ort ist für viele Reisende der erste Anlaufpunkt für weitere Reisen nach Norden in den Nationalpark Torres del Paine oder nach Süden in Richtung Feuerland und Kap Hoorn, da es einen Flughafen gibt. In der Stadt selbst gibt es nicht viel zu sehen, evtl. die Zona Franca, wenn man taxfree shoppen, eine teure Tour zu den Pinguinen buchen oder Whalewatching machen möchte…leider wurde meine Pinguintour aufgrund eines Sturms gecancelt…also aufgrund des ganz normalen heftigen patagonischen Windes^^

01.03. Ankunft in Puerto Natales

Eine quirlige kleine Stadt, die ausschließlich vom Tourismus lebt. Es gibt viele Outdoorshops, Tourenanbieter, Restaurants und Hostels. Ich liebe diesen Ort, vielleicht auch deshalb, weil es das Tor nach Torres del Paine ist.

04.-11.03. Trekking im Nationalpark Torres del Paine

Dieser Trek stand seit Jahren auf meiner Liste und war unumgänglich. Das Wetter spielte leider nicht so richtig mit. Man muss auf alle Wetterbedingungen eingestellt sein. Ich dachte ich wäre es, doch mit Regen, Sonne, Sturm und Schnee an einem Tag habe ich nicht gerechnet und entsprechend kalt und nass waren Zelt, Schlafsack und Klamotten plus Schuhe. Landschaftlich war es hingegen ein absolutes Highlight. Das Trekking war einfach, wurde jedoch schwierig bei Regen und Sturm. Wenn es stürmt, regnet es nicht…doch man kann keinen Fuß vor den nächsten setzen.

14.03.-09.04. Abenteuer Carretera Austral und Chiloe

Von Puerto Natales aus ging es mit dem Boot nach Caleta Tortel. Von dort aus startete ich mein 1.247 km langes Hitchhikingabenteuer in Richtung Norden. Es war zugegeben nicht die schnellste Variante zu reisen, aber die eindruckvollste und abwechslungsreichste, mit vielen tollen menschlichen Begegnungen und Erlebnissen, z.B. der magic Family und einem Eishike auf und in einem Gletscher. Zum Schluss nahm ich noch einen Umweg über die mythenumgebene Insel Chiloe, die wirklich wie ein eigenes kleines Land wirkt.

Caleta Tortel
Auf dem Weg zum ersten Hitchhike
Das nennt sich ein Highway
Lake St. Martin, Villa O’Higgins
Capillas de Marmól. Marvel Caves in Puerto Río Tranquilo.
Cerro Castillo
09.04.-15.04. Puerto Varas und Pucón

Gern hätte ich Vulkan Osorno erklommen, doch das Regenwetter verhinderte es und ließ nur einen Trek in der Nähe zu. Das habe ich dann in Pucón nachgeholt. Zuerst schaute ich mir den Vulkan Villarrica aus 3.000 m Höhe von oben an und sprang direkt daneben aus dem Flugzeug – mein erster Skydive, ein unglaubliches, aber kurzes Erlebnis. Am nächsten Tag erkletterte ich denselben Vulkan in einer geführten Tour mit Steigeisen und Eisaxt und wurde mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Wir rutschten den Vulkan anschließend auf dem Hosenboden herunter…sich mal wieder wie ein Kind fühlen.

Vulkan Villarrica vom Ort Villarrica aus.
Kurz vorm Sprung 😀
Und danach überglücklich überlebt zu haben^^
Hinauf solls gehen…ganz schön anstrengend mit Steigeisen und Eisaxt (Foto der Agentur).
Auf dem Weg hinauf…die Sonne war gerade erst aufgegangen
Oben angekommen…hinter uns steigen giftige Dämpfe aus dem Krater.
Blick von oben in die umliegende Landschaft.
16.04. Concepción

Besuch einer Reisegefährtin, die ich in Buenos Aires kennengelernt hatte. Die Stadt war ansonsten nicht auf meiner Liste, ist aber sehenswert und hat eine hübsche Universität.

17.04.-18.04. Valparaiso

Eine hübsche bunte Stadt, die einen mediterranen Touch hat und in der sich alle Backpacker sammeln. Hier hätte ich es gut und gern einen Monat aushalten können und wäre der Graffittis, kleinen Gässchen und Leute nicht müde geworden. Einzig der Verkehrslärm war anstrengend.

19.04.-21.04. Santiago de Chile

Ein Besuch der Hauptstadt ist ein Muss. Leider hatte ich nicht mehr so viel Zeit und so habe ich mich nur auf eine Stadttour, den Tempel de Bahi’a und das Wiedersehen mit David, Nicolas und JC konzentriert. Ich hatte eine tolle kurze Zeit dort und lernte das Szenegetränk Terremoto (Erdbeben) inklusive Replica (Nachbeben) kennen – ein Muss wenn man die Stadt besucht.

Nicolas und ich beim ersten Terremoto :)))
22.04.-24.04. Antofagasta und der lange Weg in den Norden

Ungefähr 20 Stunden benötigte der Bus von Santiago nach Antofagasta und auf dem Weg dorthin änderte sich die Landschaft dramatisch, ein erster Vorgeschmack auf die Wüste Atacamas. Wirklich wüstenhaft wurde es beim Klettern in den nahegelegenen, sandigen und steilen Bergen. Ein teilweise gefährliches Unterfangen, bei dem ich im rutschenden Untergrund feststeckte und keine Chance sah ohne Hilfe wieder herauszukommen und ohne in die Tiefe herabzurutschen. JC half mir zu überleben. Ok, das klingt dramatisch, aber es war wirklich gefährlich. Ich wäre nur mit vielen Schürfwunden allein aus der Klemme gekommen. Leider hat das nahegelegene Observatorium des Paranal mit dem Very Large Teleskop von der ESA nur am Wochenende für die Öffentlichkeit geöffnet – Touren müssen lang im Voraus gebucht werden. Das passte leider nicht in meinen Zeitplan obwohl es ganz definitiv auf meiner Liste stand.

24.04.-30.04. San Pedro de Atacama

Mein letztes Highlight in Chile und eines der größten, sowohl geplant als auch tatsächlich erlebt. Wenn die Touren in die Umgebung auch teuer sind, die Landschaft ist so einmalig, dass es das allemal wert ist. Doch JC und ich wollten auf eigene Faust Lagunen, Salzseen, Geysire und Vulkane erkunden und mieteten für 2 Tage ein Auto, mit dem wir ca. 700 km auf über 4000 m Höhe unterwegs waren. Einmalig! Unbeschreiblich! Großartig!

Bye bye Italiano Completo

Die chilenische Variante eines Hotdogs hat mich ganz und gar in seinen Bann gezogen und wurde zu meinem Standardessen. Sicher ist die Kombination aus Avocadopaste, Tomaten, Mayonaise, Senf, Ketchup, Wurst und Brot nicht die gesündeste, aber definitiv eine sehr sehr leckere…und ein schneller Energielieferant. Zwei davon hintereinander sind jedoch zu viel 😉

Entsprechend wehmütig verlasse ich nun das Land. Auf geht es ins nächste Abenteuer. Bolivien wartet. 

Leider ist die Internetverbindung so shitty, dass ich aktuell keine weiteren Fotos hochladen kann ://///

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