Ankunft in Hanoi

OMG…wie krass…wieder ist alles ganz anders…es erinnert ein wenig an die Altstadt und die Hutongs von Peking, aber nochmal eine Nummer härter und wuseliger.

Gleich am Flughafen traf ich auf viele Europäer und Deutsche. Ein Pärchen aus Münster begleitete mich im Bus Nr. 86 bis zur Haltestelle in die Innenstadt…beide kamen gerade aus Thailand und berichteten mir über die Zustände in Bangkok und erzählten Horrorstorys aus Indonesien…eine englische Austausschülerin musste infolge eines Verkehrsunfalls sterben, weil sie den Rettungswagen nicht an Ort und Stelle bezahlen konnte 😕.

Die Busfahrt kostete pro Nase 30.000 VND (Dong), was sich nach viel anhört, aber durch 20.000 geteilt nix mehr ist. Man fühlt sich nur kurzzeitig als Millionär, wenn man am ATM 2.000.000 Dong abhebt. Deshalb streicht man hier die letzten drei Nullen auch direkt mal weg. Das wusste ich nicht, eine Taxifahrt für 400 VND kam mir aber auch zu günstig vor, v.a. wenn der Bus 30.000 VND kosten sollte…ein Einheimischer half weiter. Nun ja, ich hätte mich auch einfach schon mal früher mit der Währung beschäftigen sollen. Man kann auch nur 2.000.000 VND auf einmal abheben, jedoch mehrmals, für jedes Mal fällt eine Gebühr seitens der vietnamesischen Banken in Höhe von 20.000 VND an. Mit einer Reisekreditkarte ist man hier definitiv gut beraten, sonst werden schnell mal noch bis zu 20 Euro Gebühren seitens der eigenen Bank fällig.

Natürlich wusste ich schon um die Mopedgangs in Vietnam Bescheid, also dass es einfach viele Roller und so gibt und nach China war ich auf einiges gefasst…aber es ist nochmal eine Nummer härter, die Fahrweise nimmt sich gegenüber der in China jedoch nichts, genauso rüpelhaft. Nachdem ich nun auch weiß, dass täglich ca. 32 Menschen in Vietnam allein im Straßenverkehr aufgrund dieser Fahrweise sterben, pass ich besser auf der Straße auf.

Im Hanoi Backpacker Hostel bin ich schon mal lebed angekommen 😃 Hier herrschen andere Zustände als in China…dort war es in allen Hostels ziemlich sauber. Naja, ist nur für 2 Nächte, werde ich überstehen, denn ich will ja eh was von der Stadt sehen.

Es ist etwas kühler als in China und die Luftfeuchtigkeit nicht ganz so hoch, zumindest mal nachts, ich bin mal nicht durchgeschwitzt und meine Sachen riechen weiterhin wie frisch gewaschen…worüber man sich manchmal so freuen kann 😄 Anderen hingegen scheint es hier entschieden zu warm zu sein, ihnen rinnt der Schweiß von der Stirn. Vielleicht liegt es bei mir heute aber auch an der beginnenden Erkältung. Und die kommt auch nicht von ungefähr, sondern vom ständigen Wechsel zwischen der Hitze draußen und der kalten Klimaanlagenluft drinnen…fast jeder ist erkältet. Jetzt hats also auch mich erwischt. Hinzu kommen die letzten stressigen Wochen, das Hetzen von einem Ort zum nächsten, die Trekkingtouren und nicht genügend Essen und Trinken. Gottseidank habe ich noch ein paar Medikamente aus Warschau und so gibts ein Zitronenheißgetränk bei 30°C Außentemperatur. Mir ist kalt und tut alles weh. Wir einigen uns im Zimmer darauf die Klimaanlage auszuschalten und stattdessen den Ventilator zu nutzen, allen ist zu kalt.

Mit mir sind noch 5 Engländerinnen im Zimmer, alle mehr oder weniger auf der Durchreise. Zwei kommen gerade aus Australien, haben dort zwei Jahre gearbeitet, mussten nun aufgrund einer Änderung der gesetzlichen Bestimmungen das Land verlassen und werden nun erstmal wieder heimfliegen. Beide sind pissed und traurig über diesen Umstand und lassen kein gutes Haar an Hanoi, dabei finde ich es bisher gar nicht so übel. Zwei andere kommen aus Thailand und berichten von Full Moon Parties, auch hier wieder Horrorstorys…ein Mädel musste sterben, weil man sie nicht notärztlich versorgen wollte, dabei hatte sie keinerlei Drogen genommen. Man man… Namen tauschen wir gar nicht erst aus, man sieht sich eh nicht wieder. Diesen Umstand mag ich am Reisen überhaupt nicht, es macht so anonym und Kontakte so austauschbar. Auf Menschen wie in der Mongolei trifft man wohl einfach nicht überall.

 

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