Zu Fuß über die Grenze von Myanmar nach Thailand und weiter nach Bangkok

Mir steht ein anstrengender Bus-Flug-Zug-Marathon bevor. Da die günstigsten internationalen Flüge über Bangkok führen, muss ich dort nun irgendwie hinkommen. Da bietet sich Hpa-An als Ausgangspunkt in Myanmar super an. Das Guesthouse Soe Brothers II organisiert für 10.000 Kyatt einen privaten Shuttle nach Myawaddy, an die Grenze nach Thailand.

Mit mir reisen noch 4 Herren in einem sehr modernen Van…passt so gar nicht zu Myanmar. Der Fahrer steht pünktlich 7.45 Uhr vor der Tür, nur die Mitreisenden sind noch nicht da. Kurz nach 8 Uhr geht’s los. Es geht nach Osten auf einer unglaublichen Huckelpiste mit tausenden Löchern. Das Gehuckel wird zusätzlich dadurch erhöht, dass der Fahrer kein wirklich guter Fahrer ist, er hat die Fahrweise eines Tuk Tuk Fahrers und überholt ständig und überall, bremst und gibt Gas im 10sekündigen Wechsel – mir wird gleich schlecht. Die Klimaanlage ist aufgedreht, das merkt meine Nase sofort, die noch immer mit der Erkältung kämpft, aargghh. Wir halten an vielen Toll-Stationen, an denen eine kleine Gebühr entrichtet werden muss…ich frage mich was die mit dem Geld machen, jedenfalls nicht zur Modernisierung in diese Straße stecken.

Erst ein paar Kilometer vor Myawaddy gibt es plötzlich eine glatte, breite Straße. Das ist für mich auch gleich das Stichwort einzuschlafen Wir halten direkt vor einer Geldwechselstube, 100 m vor der Brücke nach Thailand – perfekt – schnell die überflüssigen 143.800 Kyatt in 3.451 Baht getauscht…ein paar Baht habe ich außerdem so noch in der Tasche.

Ausreise nach Thailand

Vor der Brücke angekommen, werde ich direkt zum Immigration Office geschickt, fülle die notwendige Departure Card aus, schaue in die Kamera und bekomme meinen Ausreisestempel in meinen Pass – das wars auf burmesischer Seite. Und schon kanns auf die andere Seite über die Brücke der Myanmar-Thailändischen Freundschaft gehen. Bye bye Myanmar – schön wars.

Die Brücke als solches ist nicht wirklich aufregend und in Mae Sot auf der thailändischen Seite sieht es wie in Myawaddy aus. Und kaum bin ich auf der anderen Seite angelangt, was ca. 10 Minuten zu Fuß sind, zack ist es eine halbe Stunde später. Wie das? Zeitverschiebung, einfach so, von jetzt auf gleich. Hello Thailand Ab jetzt gilt wieder Linksverkehr – Obacht im Straßenverkehr also.

Im Immigrationbereich darf ich an der ersten langen Menschenschlange vorbei, direkt zu Schalter 14 – für Thailändische Bürger und Ausländer, auf Hinweisschildern auch als Aliens bezeichnet . Ich stehe vor einem verschlossenen Schalter, wahrscheinlich ist gerade Mittagspause. Ich versuche meinen Husten zu unterdrücken, nicht dass noch jemand darauf aufmerksam wird. Ein paar Meter weiter ist nämlich der Quarantäne-Schalter und da möchte ich aufgrund meiner Erkältung nicht landen. Ein paar Burmesen mit Mundschutz stehen schon davor. Ein großes Schild weist darauf hin, wie man sich bei Husten verhalten soll: nicht in die Hand husten, Mundschutz tragen – letzteres hab ich nicht. Als der Beamte von Schalter 14 kommt, drückt er mir zunächst mal die Arrival und Departure Card in die Hand, ausfüllen. Ich erhalte ein 30 Tage Visum – wie schade, dass ich bereits am nächsten Tag weiterfliegen werde…totale Platzverschwendung in meinem Reisepass.

Gleich hinter dem Grenzübergang reihen sich die Sammeltuktuks aneinander. Für 20 Baht fahre ich bis zum Bus Terminal Süd, nur 3 km hinter der Grenze. Die Hälfte aller Reisenden steigt mit mir aus…verwunderlich, denn ich bin die einzige die den Stopp-Knopf drückt und alle haben sich zumächst darüber geärgert, dass ich von ganz vorn nach ganz hinten musste, um auszusteigen.

Mit dem Bus nach Bangkok

Im Bus Terminal angekommen, geht’s direkt an den erstbesten Ticketschalter auf dem „Mae Sot – Bangkok“ steht. Der nächste Bus fährt 19.40 Uhr, es ist 13.35 Uhr. Ok…ich habe heut, nein die nächsten Tage, nichts anderes vor. Und so sitze ich in der Abfahrtshalle als einzige Europäerin zwischen Thais und Burmesen und warte und warte und warte und schreibe Blogposts

Bus Terminal South in Mae Sot

Bei Abfahrt ist der gesamte Busbahnhof ein Gewusel an tausenden von Passagieren, Ordnungskräften, Busfahrern und Ticketkontrolleuren. Meine Sitznachbarin ist eine kleine Thai, die sich ohne Unterbrechung bewegt und raschelt. Die erste Polizeikontrolle folgt keine 10 Minuten nach Abfahrt. Meinen Ausweis will der Polizeibeamte nicht sehen…erst bei der nächsten Kontrolle 2 Stunden später wird auch meiner kontrolliert. Und weiterschlafen. Ganz im Gegensatz zu burmesischen Bussen, ist dieser nicht zu früh sondern zur tatsächlich geplanten Zeit in Bangkok, aber noch immer 4.35 Uhr morgens

Ich hab keine Ahnung wo ich hinlaufe, Google maps sagt in die eine Richtung gibt es eine Metro. Durch das Gewühl der engen Gassen des Busbahnhofs, die mit Verkaufsständen zugerümpelt sind, bahne ich mir den Weg zur nächsten großen Bushaltestelle…keine Metro. Bus Nr. 77 fährt in meine Richtung, wenn auch nicht vor die Haustür des Hostels, das ich mir rausgepickt habe. 13 Baht kostet die Fahrt und eine Dame kassiert jeden im Bus ab und verteilt kleine Tickets – und schickt mich an der am nächsten zum Hostel gelegenen Haltestelle raus, sehr nett. 200 m weiter fährt eine Metro und schwupps bin ich in die richtige Richtung unterwegs. Alles ist noch still in den Straßen Bangkoks, die ersten Straßenverkäufer beginnen Fleisch am Spieß zu braten – puh, das zum frühen Morgen. Im Hostel angekommen darf ich erstmal nur die Couch in der Lobby in Beschlag nehmen, es ist 6 Uhr, als ich wieder aufwache 8 Uhr, für eine Nacht einchecken (die ich gar nicht in Anspruch nehme), weiterschlafen bis 12 Uhr, Frühstück. Dann heißts auch schon wieder auf den Weg zum Flughafen machen. Was eine Fahrerei

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: