Ein Zyklon über Sri Lanka

Es regnet schon seit Tagen, immer mal wieder und meist am Nachmittag, hört aber schließlich wieder auf. Das ist so seit wir, vom Landesinneren kommend, den Strand von Mirissa an der Westküste des Landes erreichten. Mittlerweile ist es zum Dauerregen ausgeartet, Tag und Nacht. Über den Newsfeed in Facebook (why FB? 😞) erfahren wir, dass es sich um einen tropischen Wirbelsturm handelt, ein Zyklon, wie er im Indischen Ozean und in der Südsee bezeichnet wird und der voraussichtlich noch mindestens eine Woche anhalten wird. Laut den News sind bereits 7 Menschen durch umfallende Bäume umgekommen 😔, mehrere werden noch vermisst. Die internationalen Nachrichten sind besser informiert als wir hier vor Ort. Es fühlt sich auch nicht so heftig an wie es in den Medien rübergebracht wird. Dabei wurden schon seit Tagen Vorbereitungen dafür getroffen. Warum informiert man denn Touristen nicht darüber? Uns hatte niemand auch nur irgendetwas gesagt…vielleicht um Einnahmeeinbußen durch fernbleibende Touristen zu vermeiden oder auch einfach nur um keine Panik zu verbreiten. Es sind tatsächlich „wenige“ Reisende unterwegs, zumindest lassen die leeren Strandlokale darauf schließen, dass außerhalb des Landes vor dem aufziehenden Wiebelsturm gewarnt wurde. Man ist hier bislang gut organisiert und geht ruhig mit der Situation um, vielleicht weil die Menschen hier an derartige Wettererscheinungen gewöhnt sind. Hoffen wir mal, dass es nicht zu derart heftigen Überschwemmungen wie im Mai dieses Jahres führen wird.

Als der erste große Sturm kam, saß ich am Strand in Hikkaduwa unter dem Dach einer kleinen Bar fest. Drumherum bogen sich die Palmen im Wind und erste Äste und Palmenblätter kamen niedergeprasselt. Die 3 km zurück zum Hostel nahm mich ein Autofahrer aus Kandy mit, die nächsten 100 m begleitete mich ein Mann mit Regenschirm und die letzten 50 m zum Eingang des Hostels bin ich in Flipflops gerannt, den einen Schuh verlor ich dabei und musste zurück 😃. Der Strom war ausgefallen, es war sowohl auf den Straßen als auch in den Häusern stockfinster, auf den Wegen stand das Wasser, so dass man auch nicht sehen konnte wann man in ein tieferes Loch tappte und überall lag Geäst von Bäumen herum. Aber alles gut, es war nicht kalt und im Hostel brannten Kerzen. Später am Abend als sich der Sturm etwas gelegt hatte und es nur noch regnete, bestellten Mohammad und ich Pizza…das funktionierte noch, wenn man das Essen direkt vor Ort bestellte und abholte.

Jetzt sitzen wir erstmal fest, in Negombo nördlich von Colombo, in einem Hostel in Flughafennähe. Mein Flug nach Myanmar geht am 6.12., bis dahin wird es laut Wettervorhersagen noch weiterregnen. Es macht mich nicht traurig, das Zimmer nicht verlassen zu können…ich habe das meiste was ich in Sri Lanka sehen wollte auch gesehen, zumindest im Süden. Nur um eines ist es schade, nämlich dass ich den bekanntesten Berg Sri Lankas nicht erklimmen kann – Adams Peak. Dafür habe ich nun die Gelegenheit alles Liegengebliebene abzuarbeiten, Blogposts zu schreiben und Bücher zu lesen. Mohammad wird bereits heute Nacht nach Myanmar fliegen, dann sind wir nur noch zu zweit – und sehr bald gehen wir alle wieder eigene Wege 😕.

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